Politik zum Anfassen – Erste Wahlerfahrungen bei der Juniorwahl

Wie fühlt es sich an, zum ersten Mal Wahlluft schnuppern zu können? Um unseren Schülerinnen und Schülern genau diese Erfahrung zu ermöglichen, hat die Fachschaft Sozialkunde die U-18-Wahl anlässlich der vorgezogenen Bundestagswahl organisiert. Die 11. Klassen gaben ihre Stimmen am Freitag, den 7.2.25, in den Pausenzeiten ab, während die Jahrgangsstufen 9, 10 und 12 am Dienstag, den 10.2.25, sowie am Mittwoch, den 11.2.25, ihre Wahl treffen konnten. Tatkräftige Unterstützung erhielten die Lehrkräfte dabei von engagierten Schülerinnen und Schülern der 8. Klasse. Damit alle gut über die Parteien informiert waren und eine durchdachte Entscheidung treffen konnten, gab es verschiedene Vorbereitungsmöglichkeiten. Ein Moodle-Kurs bot den Wahlberechtigten Zugriff auf die Parteiprogramme sowie den Link zum Wahl-O-Mat. Im Sozialkundeunterricht vermittelten die Lehrkräfte zudem wichtige Informationen zur U-18-Wahl. Zusätzlich stellten die Organisatoren Flyer bereit, die in der Mensa ausgelegt wurden. Damit auch die Letzten von dem bevorstehenden Ereignis erfuhren, wurden kurz vor dem Wahltag Plakate mit den wichtigsten Informationen aufgehängt. Da die elfte Jahrgangsstufe eine kleinere Wählerschaft darstellte, verlief ihre vorzeitige Stimmabgabe vergleichsweise entspannt. Bei den übrigen Klassen war der Andrang anfangs hingegen deutlich größer, flaute mit der Zeit jedoch etwas ab. Die Stimmung war allerdings jederzeit gut – nur eine spürbare Aufregung und Vorfreude auf das Wahlergebnis lagen in der Luft. Abgesehen von der Verlegung des Wahllokals vom Konferenzraum in die Aula aufgrund einer Doppelbelegung verlief auch alles reibungslos und am Ende konnte eine Wahlbeteiligung von 65 % – trotz Grippewelle verbucht werden. Die Schülerzeitung hat angeregt, auch eine Briefwahl für Krankheitsfälle anzubieten, um die Wahlbeteiligung zu erhöhen und auch diesen Vorgang zu erproben, was die zuständige Fachschaft zukünftig in Betracht ziehen will. Es standen den jungen Wählern insgesamt 12 Parteien zur Auswahl – nur jene, die von der Landeswahlleiterin der Juniorwahl zugelassen wurden. Man konnte aber lediglich die Zweitstimme abgeben, da es einen zu großen organisatorischen Aufwand für ganz Deutschland bedeutet hätte, auch die regionalen Erststimmen zu erfassen. Im Unterschied zur Ü-18-Wahl standen für die jungen Wähler weniger Parteien – nämlich, die, die Landeswahlleiterin der Juniorwahl zugelassen und es gab nur die Zweitstimme, da die es ein zu organisatorischer Aufwand für ganz Deutschland gewesen wäre, die regionalen Erststimmen vergeben zu lassen. Die Ergebnisse der Juniorwahl weichen von denen in Sachsen-Anhalt ab, da die Linkspartei mit großem Abstand als stärkste Kraft aus ihr hervorging. Auch das BSW fand mehr Zustimmung bei den jungen Wählern. Im Gegensatz dazu erzielte die AfD bei der Juniorwahl deutlich schwächere Ergebnisse. Wähler einbüßen mussten auch die Grünen und die FDP im Vergleich zu früheren Wahlen. Diese Unterschiede machen deutlich, dass junge Menschen oftmals andere politische Prioritäten setzen als die erwachsene Wählerschaft. Genau darin liegt der große Wert der U-18-Wahl: Sie gibt nicht nur einen Einblick in das politische Interesse und Meinungsbild der Jugend, sondern fördert auch frühzeitig das demokratische Bewusstsein – eine Investition in die politische Kultur von morgen.

Text: Alina Sofia Lehmann & Paula Lahne

Bild: Tamara Sämisch

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