Franklin goes Francke

Voller Eifer und Elan verbrachten die Schülerinnen und Schüler der 9/3 des Geschwister-Scholl-Gymnasiums und achtzehn Schüler aus den neunten Klassen der benachbarten August-Wilhem-Francke den 2. und 3. Juni zusammen, indem sie in den Unterricht der jeweils anderen Schule hineinschnupperten. Damit waren sie nicht die ersten, welche die Mauer, aufgebaut aufgrund von Vorstellungen und Unterschieden, ein Stück weit einrissen – bei genauerem Hinsehen sind diese nämlich gar nicht allzu groß. Herr Lange vom GSG und Herr Pooch von der AWF organisierten bereits seit drei Jahren solche Projekte, um das Miteinander zwischen den Schulen zu stärken und den Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit zu geben, neue Perspektiven kennenzulernen und gemeinsam zu wachsen.

Am ersten Tag besuchten die Francke-Schüler das Gymnasium. Im Konferenzraum schmiedeten sie gemeinsam Pläne für ein zukunftssicheres Reform. Mithilfe von KI und dem Ideenreichtum der Schüler wurden Grünflächen, Wohnblöcke und Spielplätze neu gedacht und gestaltet. Ziel des Projekts war es, den Stadtteil Reform für junge Menschen attraktiver zu machen und dem demografischen Wandel konstruktiv zu begegnen. Zunächst erkundeten die Schüler in Vierergruppen – jeweils zwei Schollaner und zwei Francke-Schüler – den Stadtteil, um Orte zu finden, die sich mit frischen Ideen verbessern lassen. Das Mittagessen, das die Schollaner vorbereiteten, reichte von Wraps, Brötchen und Gemüse bis hin zu Kuchen und Pizzabrötchen und kam bei den Gästen sehr gut an. Danach ging es weiter mit dem Schreiben von Prompts für die KI sowie der Bearbeitung der zuvor aufgenommenen Fotos. Gegen 11 Uhr präsentierten die Gruppen ihre kreativen Ergebnisse und zeigten, dass Zusammenarbeit, Kreativität und Engagement keine Frage der Schulform sind.

Deutlich handwerklicher und begleitet durch Herrn Büttcher startete der zweite Projekttag in den Räumlichkeiten der Francke-Schule. Während ein Teil der Klasse 9/3 im Technikunterricht unter Anleitung der Francke-Schüler Holzsterne, Herzen oder Dreiecke aussägte, kleine LEDs einbaute und alles verlötete, kümmerte sich die andere Gruppe um das Frühstück. Musik sorgte dabei für gute Laune. Im Hauswirtschaftsunterricht wurden Eierkuchen gebacken sowie gefüllte Pitas mit Käse, Gemüse oder Hähnchen zubereitet – beides kam sehr gut an. Um 10 Uhr tauschten die Gruppen. Die einen gingen nun in die Küche, kochten Nudeln und bereiteten drei verschiedene Soßen für das gemeinsame Mittagessen vor. Besonders beliebt war die Käse-Sahne-Schinken-Soße, aber auch die vegane Tomatensoße wurde gerne gegessen. Nur die Tomaten-Hirtenkäse-Soße traf nicht ganz den Geschmack aller. Als Nachtisch gab es Vanillepudding – allerdings mit eher gemischtem Echo. Gegen 12 Uhr endete auch dieser Tag. Nachdem alle gemeinsam aufgeräumt hatten, verabschiedeten sich die Schülerinnen und Schüler voneinander und gingen beflügelt von vielen positiven Eindrücken nach Hause. Da das Projekt allen Beteiligten große Freude bereitet hat, besteht bei ihnen der Wunsch, dass diese kleine Tradition auch in der Zukunft fortgeführt wird.

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