Ein Los, das alles verändert – Leseeindrücke zu „Dynasty of Hunters“

In Prismeïa regierten einst fünf Reiche, die beeindruckten durch ihre Gaben,

welche die Kontrolle über Emotionen, Erinnerungen, Geist, Tod oder Körper waren.

Die Adeligen zur Demonstration ihrer Gaben und Macht,

haben bei den Jagdspielen alle drei Jahre die Bürger zu ihren Sklaven gemacht.

Sie kamen dazu auf die Insel Arc-en-ciel,

ihre Opfer zu zeichnen war ihr Ziel.

Doch wer auf der Jagd nicht zeichnen kann,

zögert, zweifelt – der fängt sich einen Bann.

Eine der Adligen ist Laelia, Erbin des Hauses de Bleu. Seit sie denken kann, wird sie zur Jägerin ausgebildet. Stundenlanges Training – alles für einen Tag, den sie insgeheim fürchtet. Denn seit sie beinahe ihre Cousine Astoria gezeichnet hätte, die für sie so viel mehr ist als eine Verwandte, fürchtet sie stets, die Kontrolle über das Monster in sich zu verlieren. Als sie eines der Auslosungsfeste im Reich der de Vert, einer anderen Adelsfamilie, besucht, begegnet sie zum ersten Mal jemandem, der ebenso empfindet: Laurent de Vert. Auch er fürchtet die Jagd – mehr noch, er hinterfragt sie. Nicht öffentlich, denn das wäre Hochverrat an den Jagdspielen und am Fundament der Dynastie.

Bei den diesjährigen Jagdspielen, die im Reich der de Bleu stattfinden, soll Laelia als Erbin der Hauptlinie das Letzte Los ziehen. Doch bei der Auslosung geschieht etwas, das es so noch nie gegeben hat: Laelia befindet sich plötzlich auf der Seite der Gejagten und ihr Jäger ist ausgerechnet Laurent.

Auf 480 Seiten beschreibt die Autorin P. J. Ried eindrucksvoll Laelias Gefühlswelt und das Dilemma, in dem sie sich befindet. Zum ersten Mal erkennt sie das Leid der Bürgerlichen und die Grausamkeit der Jagdspiele und ist sich unsicher, auf welcher Seite sie fortan stehen soll.

Dieses New-Adult-Romantasy-Buch steckt voller Überraschungen und bleibt bis zur letzten Seite spannend. Der zweite Teil, „Dynasty of Hunters – von dir gezeichnet“, knüpft an das unerwartete Ende von Band 1 an und verspricht noch mehr emotionales Chaos. Aufgrund der thematisierten Inhalte wie Gewalt und Unterdrückung ist das Buch für Leserinnen und Leser ab 14 Jahren empfohlen.

Text: Paula Lahne

Bild: gemeinfrei (erstellt mit Canva)

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